Von Rebecca Doulton in Madrid
Eine kuriose linguistische Anekdote veranschaulicht das Prestige, das die Marke Edouard Bovet im Kaiserreich China zu Beginn des 19. Jahrhunderts genoss. Als Lieferant von exquisit verzierten Schweizer Taschenuhren für den Kaiser und Mandarinen hat sich der Name Bovet- bo-wei als Bezeichnung für hochwertige Zeitmesser in die chinesische Sprache eingeprägt. In der Tat ist eine der Taschenuhren von Bovet, die mit einem Miniaturgemälde von zwei Schwänen auf dem Gehäuseboden geschmückt sind, immer noch als Teil der Schätze der Verbotenen Stadt zu sehen.
Im Jahr 2001, als Pascal Raffy beschloss, die historische Marke wiederzubeleben, war eines klar: Die ursprüngliche Palette der dekorativen Künste - einschließlich Emaillieren, Edelsteinfassung, Lackierung und die exquisiten Fleurisanne-Handgravuren, die fast jede Oberfläche der Werke bereicherten - müsste wiederbelebt werden. In weniger als 15 Jahren hat Bovet einen Namen für seine exquisite Handwerkskunst, ausgeklügelte Uhrwerke, eine unendliche Vielfalt an Personalisierungsoptionen und seine berühmten "Cabrio" Taschenuhren gefunden.
Inspiriert von den Taschenuhren, die Edouard Bovet für die chinesische Middle Empire Dynastie fertigte, mit der Krone und dem schwenkbaren Bogen um 12 Uhr, den schlangenförmigen Schlangenhänden und den aufwendig verzierten Zifferblättern, ist die Amadeo Fleurier Kollektion mit einer einzigartigen Funktion ausgestattet. Per Knopfdruck lässt sich die Uhr dank des genialen Amadeo-Systems in eine Taschenuhr, eine Armbanduhr, einen Anhänger und eine Tischuhr verwandeln.
Bovet, die seit 2011 hochwertige Damenuhren herstellt, stellte im Januar auf dem Salon Bovet in Genf ein Modell der Amadeo® Fleurier-Familie vor. Etwas kleiner und schlanker als ihre Schwestern aus Rot- und Weißgold, verfügt das 36-mm-Cabrio-Edelstahlgehäuse von Miss Audrey über ein wunderschönes guillochiertes Zifferblatt in Türkis oder Hellviolett, eine diamantbesetzte Lünette, eine Schleife und vier Diamant-Indizes .
Auf den Spuren des letztjährigen Récital 9 "Miss Alexandra" Tourbillon präsentiert das diesjährige Récital 11 mit seinem 7-tägigen Tourbillon- und Moon-Phase-Modul, das alle 122 Jahre nur eine eintägige Korrektur erfordert, ein Paradebeispiel für Bovets tadellose Uhrmacherei.
Das ovale 41mm-Zifferblatt ist mit dem Perlmutt-Guilloche-Zifferblatt, dem gejagten Uhrwerk und dem Mondphasenzähler ausgestattet. Die genaue Kartographie des Mondes wurde mit einem leuchtenden Material, das in die hohlen Krater eingesetzt wurde, nachgebildet, und der schwarze Himmel wurde gejagt, um die Anwesenheit von Sternen anzuzeigen. Beady-eyed Beobachter bemerken die ungewöhnliche Form der Stunden- und Minutenhände, die ein vereinigtes Herz bilden.
Pascal Raffy ist so anspruchsvoll, wenn es um die Qualität seiner Bewegungen geht, denn er ist obsessiv gegenüber künstlerischen Ausführungen. Um das zu beweisen, werfen Sie einen Blick auf das neue Tourbillon Virtuoso III, ein Tourbillon-Uhrwerk der Grande Complication mit einer Gangreserve von fünf Tagen und einem retrograden ewigen Kalender. Es überrascht nicht, dass Bovet Mitbegründer der Fleurier Quality Foundation ist, des FQF, einem unabhängigen Label, das die ästhetische und chronometrische Präzision einer Uhr bescheinigt, die von anderen Marken wie Chopard übernommen wurde.
Raffys Geschäftstüchtigkeit geht über historische Nostalgie hinaus. Mit dem Erwerb seines Komplikations- und Zifferblattlieferanten - getauft Dimier 1738 - und seiner Uhrenmanufaktur Haute Horlogerie im historischen Château de Môtiers in Fleury kann man sagen, dass Bovet praktisch autark ist.
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